CLASH: Rekonstruktion der spätholozänen Klimavariabilität und Landschaftsdynamik in Südost-Tibet und dem östlichen Himalaja
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CLASH: Rekonstruktion der spätholozänen Klimavariabilität und Landschaftsdynamik in Südost-Tibet und dem östlichen Himalaja
01.10.2011 bis 30.12.2014
Prof. Dr. Achim Bräuning
Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geographie
Kochstr. 4/4
D-91054 Erlangen
- Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V., Institut für Landschaftsstoffdynamik
- Universität Hamburg, Institut für Geographie
Forschung für nachhaltige Entwicklungen (2009)
Wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit China
Übergeordnetes Ziel des Verbundprojektes ist die Erfassung von Umweltfaktoren und deren Änderungen während der letzten 2000 Jahre (spätes Holozän), um damit Aussagen zur zukünftigen Klimaentwicklung zu treffen. Aus einer Kombination verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen von der Analyse biochemischer Prozesse bis hin zur Untersuchung von biologischen und sedimentologischen Archiven soll daraus eine großräumige Paläoklimarekonstruktion erfolgen. Das Untersuchungsgebiet umfasst die Region südlich des Himalaja Hauptkamms (Bhutan) und Südosttibet, das nördlich im Regenschatten des Himalajas gelegen ist. Somit wird eine vom südwestasiatischen Sommermonsun beeinflusste Region untersucht. Die Arbeiten der Universität Erlangen konzentrieren sich auf dendrologische Profile von Wacholdern, Lärchen und Holz aus historischen Bauten und Untersuchung der Baumringe (Jahrringbreite, Dichte), um direkte Hinweise auf die Dynamik des Sommermonsuns, speziell auf die Saisonalität von Temperatur und Niederschlag, zu erhalten. In der Zusammenschau mit Eiskern- und Tropfsteindaten wird der neue, regional erweiterte Datensatz eine zuverlässige Basis für die Abschätzung der historischen Entwicklung des Monsuns darstellen, die für die Beurteilung der vergangenen wie auch der künftigen Klimavariationen unabdingbar ist. Die Arbeiten des ZALF konzentrieren sich auf Untersuchungen der stabilen Isotopensignaturen (Kohlenstoff- und Sauerstoffisotopie) in Holz und Cellulose. Während der Wachstumsphasen der Bäume wird die Isotopenfraktionierung vom Blattzucker bis zur Zellulosebildung im Baumring verfolgt. Die Beobachtungsserie soll über 2 Jahre verlaufen und dann mit den vor Ort gewonnenen meteorologischen Datensätzen im Modell verknüpft werden. Mit diesem Ansatz im Bereich Dendroklimatologie soll die paläoklimatische Interpretation von Isotopensignaturen in Baumringen nachhaltig verbessert werden. Die Universität Hamburg wird die Klimavariabilität des hydrologischen Zyklus für die letzten 2000 Jahre, die Gegenwart und für die nahe Zukunft modellieren. Die Auswirkungen von regionalen und globalen Klimasystemen (z.B. Nordatlantische/-pazifische Oszillation, El Nino Southern Oszillation) auf den Monsun sollen bewertet und deren Schwellenwerte im Modell ermittelt werden. Es wird mittels des Modells eine Statistik der Extremereignisse erstellt und Aussagen zur Vorhersagbarkeit der künftigen Monsunsysteme getroffen. Es sollen Projektionen der zukünftigen Änderungen des hydrologischen Zyklus über dem tibetischen Hochland für verschiedene Klimaszenarien erstellt werden.
Weitere Informationen finden sich auf den Webseiten "WTZ Zentralasien – Monsundynamik & Geoökosysteme".