SPACES - RAIN: Regional Archives for Integrated Investigations

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SPACES - RAiN

SPACES - RAIN: Regional Archives for Integrated Investigations

01.07.2013 bis 30.06.2016

Dr. Matthias Zabel

Universität Bremen, Zentrum für marine Umweltwissenschaften (MARUM)
Leobener Straße
28359 Bremen

Universität Jena, Institut für Geographie

BMBF Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklungen (2009)

Wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit mit dem südlichen Afrika

Das Verbundprojekt RAIN wird im Rahmen des Programms "SPACES" (Science Partnerships for the Assessment of Complex Earth System Processes) gefördert. In dessen Mittelpunkt steht die Durchführung von wissenschaftlichen Kooperationsprojekten die zur Formulierung wissenschaftsbasierter Managementempfehlungen für die Region Süd­liches Afrika beitragen sollen, um langfristig eine nachhaltige Nutzung und den Erhalt von Ökosystemdienstleistungen zu sichern. Im SPACES-Programm werden intensive wissenschaftliche Kooperationen mit Partnereinrichtungen in Namibia und Südafrika angestrebt.

Das Verbundprojekt RAIN hat zum Ziel, den Kenntnisstand zur spätquartären Klimaentwicklung und -dynamik im südlichen Afrika signifikant zu erweitern. Diese werden maßgeblich durch Variationen der Meeresströmungen rund um das Kap Agulhas beeinflusst, denen auch eine Schlüsselbedeutung zum Verständnis des globalen Klimageschehens zugewiesen wird. Signifikante Veränderungen im Niederschlag bilden sich in zahlreichen Signalträgern (Proxy-Parametern) ab, unter anderem in mikropaläontologischen Assoziationen und mineralischen Signaturen mariner und terrigener Ablagerungen oder den Isotopenverhältnissen in Karbo­naten. Deshalb sind in RAIN marine und lakustrine Sedimentablagerungen an gezielt ausgewählten Standorten Gegenstand der interdisziplinären, zeitlich hochauflösenden Rekonstruktionen des regionalen Niederschlagsregimes. In enger Kooperation mit Wissenschaftlern verschiedener südafrikanischer Universitäten wurde der Ansatz gewählt, Küstenregionen Südafrikas zwischen dem heutigen Sommer- und Winterregengebiet paläoklimatisch miteinander zu vergleichen, um dadurch regionale raumzeitliche Änderungen zu erfassen. Neben den Arbeiten an klar definierten wissenschaftlichen Zielen ist die bilaterale Ausbildung von Studenten, der Aufbau einer nachhaltigen wissenschaftlichen Zusammenarbeit, so wie die Unterstützung und Förderung junger Wissenschaftler aus beiden Partnerländern ein zentraler Bestandteil in RAIN. Es ist eine enge Zusammenarbeit mit den südafrikanischen Universitäten Cape Town, KwaZulu-Natal und Witwatersrand geplant.

Erste geochemische, palynologische und sedimentologische Untersuchungen sollen an bereits vorliegenden Sedimentkernen vom Schelfgebiet des westlichen Südafrika durchgeführt werden. Zur Interpretation der Ergebnisse sollen bei einer ersten Feldkampagne Sedimente und Schwebfracht aus den Flussmündungen des Orange, Holgats, Buffels und Olifants beprobt werden. Gleichzeitig werden organisch-geochemische Analysen und palynologische Untersuchungen auch an terrestrischen Sedimentkernen durchgeführt, welche durch die Kooperationspartner aus Jena gewonnen werden soll. Mit dem gewählten Ansatz werden eine direkte kontinental-marine Vergleichbarkeit der Klimasignale und eine umfassende Paläo-Umweltrekonstruktionen im südlichen Winterregengebiet erreicht. Auf einer bereits bewilligten Schiffsexpedition werden entlang der Ost- und Südküste weitere marine Kerne genommen, um vergleichbare Untersuchungen auch in den anderen Klimazonen Südafrikas durchführen zu können.

Weitere Informationen finden sich auf den Projektwebseiten des MARUM und der Universität Jena. Ein Kurzfilm zu einer Forschungsfahrt mit dem FS METEOR vor Südafrika, findet sich auf YouTube.