Das niederländisch-dänisch-deutsche Wattenmeer ist das größte Wattenmeersystem der Welt. Wegen seiner Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt sowie der ökologischen und geologischen Prozesse, die hier noch weitgehend natürlich ablaufen, stehen weite Teile des Wattenmeers in Deutschland, Niederlanden und Dänemark unter Schutz und zählen zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Seit 1978 setzen sich daher Deutschland, Dänemark und die Niederlande im Rahmen der „Trilateralen Wattenmeerzusammenarbeit“ (Trilateral Wadden Sea Cooperation) gemeinsam mit Interessensvertretern aus Nationalparken, regionalen und lokalen Behörden sowie Nichtregierungsorganisationen und Nutzergruppen für den Schutz und Erhalt dieses einzigartigen und unersetzlichen Ökosystems ein.
In einem gemeinsamen Leitprinzip formulierten die drei Staaten das Ziel, ein weitgehend natürliches und sich selbst erhaltendes Ökosystem zu bewahren. Diese Vereinbarung zum Schutz und zur Erhaltung des Außergewöhnlichen Universellen Wertes (Outstanding Universal Value, OUV) des Wattenmeers ist Basis für weitere gemeinsame Aktivitäten und dient auch zur Zusammenarbeit in Forschungsfragen.
Mit einer deutsch-niederländischen Förderinitiative soll jetzt das Wissen über die Auswirkungen der drei ökologischen Krisen als Folge des Klimawandels, der Verschmutzung und des Verlustes der biologischen Vielfalt auf das Wattenmeer weiter verbessert werden. Die bilateralen Forschungsprojekte sollen in enger Zusammenarbeit mit Nutzergruppen konkrete Konzepte entwickeln und Handlungsoptionen aufzeigen, die zum Schutz des Wattenmeeres und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wattenmeerregion hilfreich sind. Die Forschungsprojekte sollen zur Entwicklung wirkungsvoller Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Wattenmeer-Managements beitragen.
Die bilateralen Forschungsprojekte werden auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) und des Forschungsprogramms „MARE:N – Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit“ gefördert.
Der Projektträger Jülich (PtJ) koordiniert das Auswahlverfahren und begleitet die Umsetzung der Forschungsprojekte im Auftrag des Ministeriums.
Das Verfahren zur Einreichung von Projektskizzen ist zweistufig angelegt. Projektskizzen können für Phase 1 (Forschungsverbünde zu wissenschaftlichen Themenschwerpunkten) bis spätestens
06. Juli 2023 und für Phase 2 (Koordinations- und Transferprojekt) bis spätestens
10. Oktober 2024 über das elektronische Formularsystem
easy-Online eingereicht werden.