Polarregionen im Wandel: GreenHAB

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GreenHAB

Polarregionen im Wandel: GreenHAB

01.09.2023 bis 31.12.2026

Dr. Uwe John
Alfred-Wegener-Institut (AWI), Ökologische Chemie
Am Handelshafen 12
27570 Bremerhaven

Prof. Dr. Lutz Becks,
Universität Konstanz, Limnologisches Institut

Prof. Dr. Bank Beszteri,
Universität Düsseldorf-Essen, Fakultät für Biologie/Phykologie

Prof. Dr. Ulrike Feudel,
Universität Oldenburg, Institut für Chemie und Biologie des Meeres

Prof. Dr. Elisa Schaum,
Universität Hamburg, Institut für marine Ökosysteme und Fischereiwissenschaften

Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit (MARE:N)

Polarforschung

Das Verbundprojekt GreenHAB verfolgt das Ziel, die Veränderungsmechanismen, Kipppunkte und Risikopotenziale von schädlichen Algenblüten (Harmful Algal Blooms, HAB) in arktischen Gewässern zu verstehen und vor dem Hintergrund sich ändernder klimatischer Umweltbedingungen zukünftige Entwicklungen zu prognostizieren.

Das massenhafte Auftreten von toxischen Mikroalgen ist insbesondere aus gemäßigten Küstenregionen bekannt. Der Klimawandel und die damit verbundene Veränderung von lokalen Umweltbedingungen haben jedoch auch in arktischen Breiten bereits zu einer Zunahme und Einwanderung von potenziell toxischer Algenarten geführt.

Im Projekt sollen die Mikroalgengemeinschaften an der Westküste Grönlands charakterisiert sowie die ökologische und evolutionäre Dynamik zwischen schädlichen und nicht schädlichen Arten unter sich verändernden Umweltbedingungen untersucht werden. Dazu werden drei umfangreiche Feldstudien und Labor­experimente sowie Simulationen durchgeführt. Es wird ein dynamisches Ökosystemmodell entwickelt, um die kritischen Umweltbedingungen, Rückkopplungsschleifen und Kipppunkte zu identifizieren, welche zu einer Dominanz von HAB-Arten führen können.

Die Ergebnisse des Projekts und die Auswirkungen eines zukünftigen Anstiegs von HAB auf lokale Management- und Gesellschaftsprozesse werden mit lokalen Interessengruppen (staatlich, privatwirtschaftlich, NGOs) diskutiert. Die Interessensgruppen mit unterschiedlichen Zielen und Zielkonflikten werden von Beginn an eng in das Projekt eingebunden.

Das AWI ist hauptverantwortlich für die Organisation und Durchführung der Feldstudien und umfangreichen Probennahme, welche die Grundlage der Laborexperimente und des gesamten Projekts bilden. Die Daten fließen auch in die Ökosystemmodellierung des Projektpartners Uni Oldenburg ein. Am AWI werden die ökologischen und evolutionären Prozesse von Algenarten an Grönlands Westküsten und ihre potenzielle Resistenz gegen Eindringlinge aus gemäßigten Zonen unter Verwendung genetischer Methoden analysiert. Das AWI ist auch für den intensiven Austausch mit den grönländischen sozioökonomischen und politischen Interessengemeinschaften zuständig und wird dazu einen transparenten Stakeholder-Dialog aufbauen, Zielkonflikte identifizieren und operative Managementziele im GreenHAB-Reallabor definieren.

Mehr Informationen auf der Projektwebseite