DAM Schutz und Nutzen mariner Räume: MGF Nordsee, Phase II
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DAM Schutz und Nutzen mariner Räume: MGF Nordsee, Phase II
01.03.2023 bis 28.02.2026
Dr. Sabine Horn
Alfred-Wegener-Institut, Ökologie der Küste
Hafenstraße 43
25992 List
Dr. Andreas Neumann,
Hereon, Aquatische Nährstoffkreisläufe
Prof. Peter Schupp,
Universität Oldenburg, Institut für Umweltbiochemie
Prof. Dr. Ingrid Kröncke,
Senckenberg, Meeresbiologie
Dr. Holger Haslob,
Thünen Institut, Institut für Seefischerei
Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit (MARE:N)
Küstenforschung
Im Zuge der Ausweisung von Meeresschutzgebieten (MPAs) in Nord- und Ostsee wurden und werden in einigen Schutzgebieten bodenberührende Fischereipraktiken ausgeschlossen. Von Seiten der umsetzenden Behörden des Meeresnaturschutzes besteht erhebliches Interesse, die Auswirkungen dieser Nutzungsform auf den Gewässerzustand zu identifizieren. Dazu sollen Veränderungen in der Produktivität und Integrität der Habitate quantifiziert werden, um in den nationalen und internationalen Gremien wissenschaftlich fundiert zu Schutzzielen und notwendigen Maßnahmen argumentieren zu können. Die Projekte werden in enger Abstimmung mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) durchgeführt.
In den Meeresschutzgebieten „Borkum Riffgrund“ und „Sylter Außenriff – Östliche Deutsche Bucht“ der Deutschen AWZ der Nordsee ist die Nutzung mobiler grundberührender Fischerei (MGF) seit 2023 ausgeschlossen. Im Gebiet der Amrumbank wurde zudem ein kompletter Ausschluss von Fischerei beschlossen.
Das Projekt „MGF Nordsee“ hat in der ersten Förderphase zunächst eine Bestandsaufnahme vor Ausschluss der MGF in den o.g. Meeresschutzgebieten durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass sich die drei Meeresschutzgebiete der Deutschen Nordsee deutlich voneinander unterscheiden. Die Bestandsaufnahmen konnte erstmals ein umfassendes Bild der Meeresschutzgebiete der Nordsee von den Bakterien im Meeresboden, über Austauschraten und Benthos, bis hin zu Vertebraten und Nahrungsnetzen liefern.
In der zweiten Projektphase erfolgt die ökologische Untersuchung und Bewertung nach dem Ausschluss der grundberührenden Fischerei bzw. nach Reduktion der fischereibedingten Störungen. Ziel ist es, Bewertungsmethoden für die Regeneration benthischer Lebensräume zu entwickeln, Empfehlungen für ein nachhaltiges und schonendes Monitoring zu erarbeiten und Handlungsempfehlungen für das zukünftige Management der Meeresschutzgebiete in der deutschen Nordsee zu erarbeiten.
Die Projekte „MGF Ostsee“ und „MGF Nordsee“ werden unter dem Dach der DAM-Mission „Schutz und Nutzen mariner Räume“ als Anschlussprojekte zur „DAM-Pilotmissionen zum Ausschluss grundberührender Fischerei in Nord- und Ostsee“ gefördert.