DAM Schutz und Nutzen mariner Räume: MGF Ostsee, Phase II
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DAM Schutz und Nutzen mariner Räume: MGF Ostsee, Phase II
01.03.2023 bis 28.02.2026
Prof. Dr. Klaus Jürgens
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Mikrobielle Ökologie
Seestraße 15
18119 Rostock
Dr. Stefan Forster,
Universität Rostock, Meeresbiologie
Dr. Kai Horst George,
Senckenberg, Meiobenthonische Arthropoda
Prof. Dr. Hartmut Arndt,
Universität Köln, Institut für Zoologie, General Ecology
Dr. Daniel Oesterwind,
Thünen Institut, Institut für Ostseefischerei
Dr. Jens Kallmeyer,
Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ), Aquatische Geochemie
Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit (MARE:N)
Küstenforschung
Im Zuge der Ausweisung von Meeresschutzgebieten (MPAs) wurden und werden in einigen Schutzgebieten bodenberührende Fischereipraktiken ausgeschlossen. Von Seiten der umsetzenden Behörden des Meeresnaturschutzes besteht erhebliches Interesse, die Auswirkungen dieser Nutzungsform auf den Gewässerzustand in den Schutzgebieten zu identifizieren, um in den nationalen und internationalen Gremien wissenschaftlich fundiert zu Schutzzielen und notwendigen Maßnahmen argumentieren zu können. Die Projekte werden in enger Abstimmung mit dem Bundesamt für Naturschutz durchgeführt.
Das Projekt „MGF Ostsee“ hat in der ersten Förderphase eine umfangreiche Bestandsaufnahme vor Ausschluss der Schleppnetzfischerei in den Schutzgebieten Fehmarnbelt, Rönne- und Oderbank durchgeführt. In der zweiten Projektphase werden die ökologischen Auswirkungen bei Ausschluss grundberührender Fischerei untersucht und bewertet. Ziel ist es, Bewertungsmethoden für die Regeneration von benthischen Gemeinschaften nach starker bodenberührender Befischung zu entwickeln, Empfehlungen für ein nachhaltiges und schonendes Monitoring zu erarbeiten und mit den Ergebnissen das zukünftige Management der Meeresschutzgebiete im Bereich der deutschen Ostsee zu unterstützen.
Im Fokus der Forschungsarbeiten stehen zum einen das Monitoring der Meeresbodenmorphologie und der Sedimentzusammensetzung welche großen Einfluss auf lokale Ökosysteme und Stoffflüsse haben. Zum anderen werden die heterotrophe bakterielle Aktivität, die Biodiversität von Prokaryoten sowie die funktionelle Diversität der Makrofauna vor und nach Fischereiausschluss untersucht. Diese Daten geben Auskunft über das kurz- bis langfristige Regenerationspotential der Gebiete. Darüber hinaus erfolgt eine ostseeweite Modellierung der lokalen und regionalen Einflüsse der grundberührenden Fischerei, um die Entwicklung von Strategien zum Management der Schutzgebiete in Bezug auf Eutrophierung, Hypoxy und Nahrungsnetzveränderungen zu unterstützen.
Die Projekte „MGF Ostsee“ und „MGF Nordsee“ werden unter dem Dach der DAM-Mission „Schutz und Nutzen mariner Räume“ als Anschlussprojekte zur „DAM-Pilotmissionen zum Ausschluss grundberührender Fischerei in Nord- und Ostsee“ gefördert.