KFKI- VeMoLahn - Interaktion von Vegetation und Morphodyna-mik in Lahnungsfeldern

Zurück zur Liste

VeMoLahn

KFKI- VeMoLahn - Interaktion von Vegetation und Morphodyna-mik in Lahnungsfeldern

01.11.2022 bis 31.10.2025


Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig - Fakultät 3 - Leichtweiß-Institut für Wasserbau - Abt. Hydromechanik, Küsteningenieurwesen und Seebau
Beethovenstraße 51a
D-38106 Braunschweig

Dr. Maike Paul,
Leibniz Universität Hannover - Fakultät für Bau-ingenieurwesen und Geodäsie - Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen

Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit (MARE:N)

Küstenforschung

Die Deichvorländer, mit ihren regelmäßig überschwemmten und von Sturmfluten geprägten Salzwiesen, spielen eine zentrale Rolle im vorbeugenden Küstenschutz der Nordsee. Eine wesentliche Funktion von Salzwiesen ist deren Fähigkeit sich bis zu einem gewissen Grad durch vertikales Aufwachsen an einen sich ändernden Meeresspiegel anzupassen. Ob die Vorländer mit dem zukünftig beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels mitwachsen können, hängt maßgeblich vom lokalen Strömungsgeschehen ab. Lahnungsfelder können diese Prozesse begünstigen, da sie einen hydrodynamisch beruhigten Sedimentationsraum bieten und gleichzeitig eine Besiedlung und damit Verfestigung der Wattflächen durch salztolerante Pionierpflanzen fördern.

Ziel der Forschung ist es, den beauftragten Küstenschutzbehörden und Planungsstellen Werkzeuge in Form numerischer Modelle an die Hand zu geben, die eine fundierte Projektion der Auswirkungen von Bauwerksänderungen, Unterhaltungsmaßnahmen und klimabedingten Änderungen des Meeresspiegels auf Sedimentations- und Aufwuchsprozesse in Lahnungsfeldern erlauben.

Dazu sollen zunächst die Wissenslücken der Sedimentations- und Erosionsvorgänge in Lahnungen in Abhängigkeit von der Wellenenergie, dem Seegang und der Vegetation sowie deren Wechselwirkungen untereinander und mit den baulichen Gegebenheiten der Lahnungen untersucht werden. Darauf aufbauend werden die verschieden hydromorphologischen und biogenen Parameter quantifiziert und in die Modellsysteme integriert.

Die Technische Universität Braunschweig wird den Richtungsseegang an der Ost- und Nordfriesischen Küste erfassen, um die Transformation der einlaufenden Wellen abhängig von der Wellenlaufrichtung zu messen und zu quantifizieren. Ergänzend erfolgen 2D-Versuche zum Einfluss der Lahnungswandgeometrie im Wellenkanal. Die Daten fließen in 3D- Modelle ein, welche zur Projektion von Optimierungs‑, Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen im präventiven Küstenschutz herangezogen werden können.

Die Leibniz-Universität Hannover wird die Interaktion zwischen Hydro-, Morpho- und Vegetationsdynamik in Lahnungsfeldern untersuchen und deren geometrischen Aufbau optimieren. Mit Hilfe von Fernerkundungsmethoden werden Lahnungsfelder entlang der deutschen Nordseeküste kartiert. In einem Dialogprozess mit verschiedenen Akteuren und Betroffenen sollen, basierend auf den Untersuchungen, Empfehlungen für einen optimierten Lahnungsbau erarbeitet werden.

Das Projekt wird im Rahmen der Förderbekanntmachung des BMBF vom 07.06.2021 „Entwicklung von nachhaltigen Lösungen im Küsten- und Hochwasserschutz sowie der Unterhaltung von Wasserstraßen und Häfen“ gefördert.

Mehr Informationen auf der Projektwebseite