KFKI- ResCad - Widerstand und Klimaanpassung von Dünen-systemen
Zurück zur ListeResCad
KFKI- ResCad - Widerstand und Klimaanpassung von Dünen-systemen
01.11.2022 bis 31.10.2025
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm
Technische Universität Dresden - Fakultät Bauingenieurwesen - Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik, August-Bebel-Straße 30
01219 Dresden
Prof. Dr.-Ing. Arne Arns,
Hochschule RheinMain Wiesbaden, Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen
Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit (MARE:N)
Küstenforschung
Der Anstieg des mittleren Meeresspiegels wird in den kommenden Jahren maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Küstenlinien haben. So fördern steigende Wasserstände und höherer Wellenauflauf die Erosion von Stränden, Dünen und Steilküsten. Die Gefährdung wichtiger Natur-, Lebens- und Wirtschaftsräume und steigende Kosten für den Küstenschutz sind die Folge. Küstenschutzdünen bilden im Rahmen der Anpassung an die Folgen des Klimawandels vorrangig an der Ostsee, aber auch an der Nordsee und weltweit eine wichtige Funktion im nachhaltigen Küstenschutz.
Ziel der Forschung ist es, den mit der Unterhaltung von Dünen beauftragten Behörden und Planungsstellen Werkzeuge an die Hand zu geben, die eine verlässliche Bewertung, einen umfassenden Schutz und eine effiziente Unterhaltung von Landesschutzdünen ermöglichen. Dazu soll zum einen ein „Sturmflutgenerator“, zum anderen ein „Dünenerosionsmodell“ entwickelt werden. Der Sturmflutgenerator dient der Beschreibung von kombinierten Eintrittswahrscheinlichkeiten hydrodynamischer Belastungen an ausgewählten Standorten der südwestlichen Ostsee und der Simulation von Extremereignissen unter aktuellen und prognostizierten Klimaszenarien. Das Dünenerosionsmodell ermöglicht die Beschreibung des Erosionsvolumens in den vorher simulierten Belastungssituationen. Die Werkzeuge können die Arbeit in der behördlichen Praxis Mecklenburg-Vorpommerns mit seinen 70% Dünenküstenlinie vor allem im Bereich der Planung von Baumaßnahmen zur Erhaltung der Dünen (Sandaufspülungen) wesentlich unterstützen.
Die Technische Universität Dresden wird im Projekt die Sedimentbewegungen an Landesschutzdünen auf Basis der von der Universität Rostock erstellten hydraulischen Belastungsgrößen modellieren und die Modelle mit eigenen Messungen validieren. Im Ergebnis können verschiedene hydrodynamische Szenarien mit sich verändernden Rahmenbedingungen bei steigendem Meeresspiegel untersucht und sensitive Parameter in den Dünenstrukturen identifiziert werden.
Die Hochschule RheinMain wird im Rahmen des Projektes den Sturmflutgenerator sowie das Dünenerosionsmodell entwickeln und physikalisch konsistente Extremereignisse unter aktuellen und prognostizierten Klimaszenarien simulieren. Diese dienen als Eingangsdaten für die hydro-morphodynamisch numerischen Modelle der TU Dresden.
Das Projekt wird im Rahmen der Förderbekanntmachung des BMBF vom 07.06.2021 „Entwicklung von nachhaltigen Lösungen Küstenforschung im Küsten- und Hochwasserschutz sowie der Unterhaltung von Wasserstraßen und Häfen“ gefördert.