M-Lab: Modelluntersuchungen zum Einfluss eines MSL-Anstiegs auf die Bemessung von Küstenschutzbauwerken
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M-Lab: Modelluntersuchungen zum Einfluss eines MSL-Anstiegs auf die Bemessung von Küstenschutzbauwerken
01.10.2019 bis 30.09.2022
Universität Siegen, Forschungsinstitut Wasser und Umwelt (Wasserbau und Hydromechanik)
Paul-Bonatz-Str. 9-11
57076 Siegen
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit (MARE:N)
Küsteningenieurwesen
Derzeit wird in Deutschland in der Bemessung von Küstenschutzwerken ein Anstieg des Meeresspiegels um 50 cm bis zum Ende des Jahrhunderts berücksichtigt. Die Abschätzung zukünftiger Extremwasserstände basiert global in der Regel auf wissenschaftlich fundierten Projektionen des mittleren Meeresspiegels. In der Deutschen Bucht weisen Analysen von langjährigen Pegelbeobachtungen jedoch auf eine immer stärker werdende Diskrepanz zwischen mittleren und extremen Wasserständen hin, welche vor allem durch nichtlineare Änderungen in der Tidekomponente des Wasserstandes und weniger durch Änderungen des Sturmklimas erklärt werden kann. Diese nichtlinearen Effekte werden primär durch die Interaktion zwischen Tidewelle und der bathymetrischen Beschaffenheit des Küstenvorfeldes verursacht.
Im Rahmen von M-Lab werden die Universität Siegen und das Institut für Ostseeforschung gemeinsam die Interaktion zwischen morphologischen Umlagerungsprozessen und der Sturmflutdynamik untersuchen. Ziel ist die Abschätzung von absoluten Höhen extremer Wasserstände, die bis Ende des Jahrhunderts auftreten können. Im Gegensatz zu bislang verwendeten statistischen und numerischen Modellansätzen sollen dabei erstmalig dynamisch gekoppelte Systeme zur Beschreibung der Wechselwirkung zwischen sedimentologischen und hydrodynamischen Parametern für die gesamte Deutsche Bucht berücksichtigt werden.
Mit dem Ziel des Verbundes ein besseres Prozessverständnis herzustellen und gleichzeitig verlässliche Belastungsgrößen an der Deutschen Nordseeküste abzuleiten, werden Planer und Behörden in die Lage versetzt Maßnahmen der Klimaanpassung im Küstenschutz effektiv zu gestalten.