AUTOSEIS: Automatische seismische Vorauserkundung in Tunnelbohrmaschinen

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AUTOSEIS

AUTOSEIS: Automatische seismische Vorauserkundung in Tunnelbohrmaschinen

01.08.2006 bis 31.07.2009

T. Edelmann [Doka GmbH]

Herrenknecht AG
Schlehenweg 2
77963 Schwanau

Technische Universität Braunschweig, Institut für Geomechanik und Geotechnik

Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN

Erkundung, Nutzung und Schutz des unterirdischen Raumes

Bei der Durchführung von Tunnelbaumaßnahmen weisen vor allem Störungs- und Karstzonen, eingelagerte Gesteinsblöcke, Wasser führende Gebirgsabschnitte, Hohlräume und artifizielle Hindernisse (Bomben, Fundamente) ein hohes Gefährdungspotential auf. Unvorhergesehene Änderungen der Geologie können insbesondere beim maschinellen Tunnelbau zu einer Gefährdung von Menschenleben und zu kostenintensiven Schäden führen, die von Vortriebsstillständen bis zum Totalausfall des Systems reichen. Während des Einsatzes von Tunnelbohrmaschinen (TBM) besteht bei einem Wechsel der geologischen Verhältnisse nur eine eingeschränkte Reaktionszeit. Aus diesem Grund kommt der Vorauserkundung des Untergrundes eine besondere Bedeutung zu. Bei den meisten Vorauserkundungsverfahren muss die Bautätigkeit während der Erkundungsphase eingestellt werden. Aufgrund der relativ geringen Eindringtiefe zwischen 5 und max. 200 Metern ist es notwendig, die Vorauserkundung mehrfach durchzuführen. Dies hat zur Folge, dass der Bauvorgang fortlaufend unterbrochen wird, was wiederum mit hohen Kosten verbunden ist.

Der Verbund AUTOSEIS plant die Weiterentwicklung eines Vorauserkundungsverfahrens, das ohne Unterbrechung des Tunnelvortriebs eingesetzt werden kann. Als Grundlage dient das sog. Sonic Softground Probing (SSP) Verfahren. Das geplante Vorauserkundungsverfahren soll durch Integration eines geophysikalischen Ortungssystems in das Schneidrad einer TBM realisiert werden. Neben der Gewährleistung eines unterbrechungsfreien Vortriebes, soll das Verfahren eine kontinuierliche Erkundung, eine hohe Auflösung und eine große Erkundungsreichweite ermöglichen. Weitere Anforderungen sind der zerstörungsfreie Einsatz, die Visualisierung der Ergebnisse in Echtzeit und deren eindeutige Interpretierbarkeit. Außerdem muss das Verfahren einen schnellen und kostengünstigen Einsatz erlauben sowie robust und wartungsarm sein.