AUGE: Auswertung der GEOTECHNOLOGIEN-Projekte zum Thema Kohlendioxidspeicherung zur Erstellung eines Kriterienkatalogs für das KSpG und zur Vorbereitung eines Demonstrationsprojektes

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AUGE

AUGE: Auswertung der GEOTECHNOLOGIEN-Projekte zum Thema Kohlendioxidspeicherung zur Erstellung eines Kriterienkatalogs für das KSpG und zur Vorbereitung eines Demonstrationsprojektes

01.10.2012 bis 30.06.2016

Dr. Peter Pilz

Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ

Telegrafenberg
14473 Potsdam

Sonderprogramm GEOTECHNOLOGIEN

Die Nutzung des unterirdischen Raumes zur Kohlendioxidspeicherung

Im Energiekonzept der Bundesregierung wird die geologische Speicherung von Kohlendioxid als zusätzliche Option für den Klimaschutz bewertet und soll dazu beitragen, den Kohlendioxidausstoß in den kommenden Jahrzehnten deutlich zu reduzieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit dem Jahr 2005 im Rahmen des Sonderprogramms GEOTECHNOLOGIEN Forschungsprojekte, die sich mit den Voraussetzungen einer langfristig sicheren Kohlendioxidspeicherung befassen. In einer ersten Förderphase (2005 bis 2008) erfolgte eine vergleichende Bewertung verschiedener Speicherstrategien, bei der auch Nischenlösungen berücksichtigt worden sind. Die zweite Förderphase (2008 bis 2011) konzentrierte sich bereits auf Speicheroptionen, die ein erhebliches Reduktionspotential aufweisen und behandelten insbesondere Fragestellungen zur Erkundung und Überwachung von Speicherstandorten. Mit einer derzeit laufenden dritten Förderphase (2012 bis 2015) soll schwerpunktmäßig die technologische Umsetzung sowie die Langzeitsicherheit der geologischen Kohlendioxidspeicherung untersucht werden. Neben den vorwiegend standortunabhängigen Projekten der drei o. g. Förderphasen unterstützt das BMBF auch Forschung im Rahmen standortgebundener Großprojekte. Hierzu gehört die Kohlendioxidspeicherung in einer erschöpften Erdgaslagerstätte (Projekt CLEAN) und in einem salinaren Aquifer (Projekt CO2MAN).

Seit Beginn der Förderung sind über 30 Forschungsprojekte zum Thema geologische Kohlendioxidspeicherung vom BMBF finanziert worden. Die Ergebnisse wurden in einer Vielzahl von Veröffentlichungen publiziert und liegen in Form von Berichten vor. Um diese für eine spätere industrielle Umsetzung der Kohlendioxidspeicherung nutzen zu können, ist eine Zusammenfassung und Aufbereitung der bisherigen Resultate erforderlich. Diese Aufgabe soll das GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam mit dem Vorhaben AUGE übernehmen. Es ist geplant, den aktuellen Stand der nationalen Forschung auf dem Gebiet der geologischen Kohlendioxidspeicherung auf Grundlage der abgeschlossenen und der derzeit laufenden GEOTECHNOLOGIEN Projekte zu analysieren. Das Ergebnis dieser Analyse soll zur Definition von Kriterien für Sicherheitsanforderungen und Genehmigungsverfahren im Rahmen des Kohlendioxid-Speichergesetzes (KSpG) verwendet werden. Das Arbeitsprogramm dieses sog. Dachprojekts sieht vor, neben der Ergebnisaufbereitung Experten-Workshops durchzuführen, um den noch bestehenden Forschungsbedarf zu identifizieren. Wissenslücken sollen durch die Vergabe von Untersuchungsaufträgen geschlossen werden, soweit dies in der Projektlaufzeit möglich ist. Am Ende des Vorhabens liegt ein Kriterienkatalog vor, der sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene diskutiert worden ist und für die Durchführung von Demonstrationsprojekten verwendet werden kann.

Das Vorhaben wird durch ein Gremium aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Behörden und Ministerien begleitet. Dadurch werden eine fortlaufende Evaluierung der Arbeiten und der Anwendungsbezug des geplanten Kriterienkataloges sichergestellt. Weiterhin sollen nationale und internationale Experten im Rahmen von Workshops, Seminaren und Befragungen beteiligt werden.

Mit dem geplanten Vorhaben wird das GFZ Potsdam erstmals eine umfassende Bewertung des aktuellen Forschungsstandes auf dem Gebiet der geologischen Kohlendioxidspeicherung vornehmen und ein geeignetes Werkzeug zur Umsetzung der Anforderungen des KSpG bereitstellen.