SO 253 - HYDROTHERMADEC: Geochemische und ökologische Auswirkungen hydrothermaler Prozesse in intraozeanischen Vulkanbögen am Beispiel des Kermadec-Bogens (SW-Pazifik)

Zurück zur Liste

FS SONNE (SO 253)

SO 253 - HYDROTHERMADEC: Geochemische und ökologische Auswirkungen hydrothermaler Prozesse in intraozeanischen Vulkanbögen am Beispiel des Kermadec-Bogens (SW-Pazifik)

01.08.2016 bis 28.02.2019

Prof. Dr. Andrea Koschinsky

Jacobs Universität Bremen gGmbH, Erd- und Umweltwissenschaften
Campus Ring 1
28759 Bremen

BMBF Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA3)

Geowissenschaftliche Untersuchungen

Ziel des Verbundprojektes ist es, die Stoffeinträge von hydrothermalen Systemen des Kermadec-Vulkanbogens in den Ozean zu charakterisieren und deren Bedeutung für den globalen Stoffhaushalt der Meere sowie die lokalen chemischen und biologischen Prozesse in der Wassersäule und am Meeresboden zu verstehen. Insbesondere sollen folgende Schwerpunkte untersucht werden:

  • Geochemische Charakterisierung der hydrothermalen Fluide als Ausgangspunkt für hydrothermale Stoffeinträge in die Wassersäule.
  • Verfolgen und Quantifizieren des Materialexports von der hydrothermalen Quelle zum Ozean.
  • Erforschung der Energie- und Materialtransportpfade zwischen Fluiden und Vent-Gemeinschaften in den Hydrothermalfeldern des Kermadec-Bogens.

Während der Ausfahrt sollen hydrothermale Fluide, Festphasen, Plumes und biologische Gemeinschaften von verschiedenartigen Hydrothermalquellen im südlichen und mittleren Kermadec-Bogen mit Hilfe des ROV Quest, CTD/Wasserschöpfern und Multicorern interdisziplinär untersucht werden.

Das Teilprojekt der Jacobs Universität Bremen trägt mit seiner Expertise im Bereich Spurenmetallprozesse in marinen Systemen und Bio-Geo-Schnittstellen in Hydrothermalsystemen zum Verbundprojekt bei. Die Ergebnisse dieses Projektes können zur Evaluierung von Lagerstättenbildungsprozessen von Massivsulfidvorkommen herangezogen werden.

Das Teilprojekt der Universität Bremen (MARUM) trägt mit seiner Expertise im Bereich Wasser-Gesteins-Wechselwirkungen und der Untersuchung geochemischer Prozesse in submarinen Hydrothermalsystemen sowie der Analyse von Strömungsmessungen hydrothermaler Plumes und der Quantifizierung vertikaler Austauschprozesse im Ozean zum Verbundprojekt bei. Die Untersuchungen zielen auf ein besseres Verständnis der Rolle der Magmenentgasung im Metalltransport zum Meeresboden als auch des Flusses von Metallen in der Wassersäule in hydrothermalen Systemen ab. Auf längerer Sicht werden die daraus resultierenden Erkenntnisse zu bessere Prozessverständnisse des hydrothermalen Massentransfers führen, die sich auf die Exploration mariner Massivsulfidvorkommen und fossiler Analogsysteme auswirken können.

Das Teilprojekt des MPI Bremen trägt mit seiner Expertise im Bereich der marinen mikrobiellen Ökologie zum Verbundprojekt bei. Unter Anwendung biologischer Techniken speziell Inkubationsexperimente und Kultivierungsversuche freilebender und symbiontischer Mikroorganismen werden u. a. die mikrobielle Diversität sowie mikrobielle Stoffwechsel- und Entgiftungsprozesse in hydrothermalen Systemen erforscht. Die Ergebnisse erhöhen das Verständnis über Stoffwechselwege mariner Mikroorganismen. Die Erkenntnisse werden helfen, mikrobielle Prozesse in anthropogen belasteten Habitaten besser zu verstehen und auch dazu beitragen, mikrobielle Strategien infolge Versauerung der Ozeane besser zu beschreiben.

Das Teilprojekt der Universität Hamburg trägt mit seiner Expertise im Bereich mikrobiologischer Prozesse (Inkubations- u. Kultivierungsversuche an Organismen mit Fokus auf H2-Oxidation, Fe-Oxidation, CO2-Fixierung) an hydrothermalen Tiefseequellen zum Verbundprojekt bei. Die Ergebnisse können zum besseren Verständnis von Lagerstättenbildungsprozessen von Massivsulfidvorkommen hinsichtlich einer möglichen mikrobiellen Beteiligung führen und auf langer Sicht in der Energiegewinnung in Biobrennstoffzellen und weiteren biotechnologischen Projekten zum Tragen kommen.

Das Teilprojekt der Universität Oldenburg trägt mit seiner Expertise sowohl im Bereich der Mikrobiogeochemie von marinen Sedimenten (speziell Analysen von Ra-Isotope, Mn-Spezies) als auch mit den Untersuchungen von gelöstem organischen Material (DOM) im Meer zum Verbundprojekt bei. Unter anderem werden Flussratenbestimmung gelöster Nährstoffe, Metalle und Metallspezies an ausgewählten hydrothermalen Fluiden und der Plume zur Quantifizierung und Bedeutung des Materialexports in den Ozean durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden auf langer Sicht zu einem besseren Verständnis der Genese von Metallvererzungen in Inselbogensystemen führen.

Das Teilprojekt der Universität Münster trägt mit seiner Expertise im Bereich der Analyse stabiler Isotope speziell Untersuchungen des marinen hydrothermalen Schwefelkreislaufes (stabile Schwefel-Isotope) zum Verbundprojekt bei. Die Untersuchungen beinhalten Analysen stabiler Isotope von H, O, C und S des Hydrothermalsystems des vulkanischen Kermadec-Inselbogens. Diese Untersuchungen führen zum besseren Verständnis in der Charakterisierung geochemischer Rahmenbedingungen der Erzlagerstättenbildung.