SO 244 - GEOSEA: Meeresbodengeodäsie zur Erfassung tektonischer Deformation am Kontinentalrand vor Nordchile

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FS SONNE (SO 244)

SO 244 - GEOSEA: Meeresbodengeodäsie zur Erfassung tektonischer Deformation am Kontinentalrand vor Nordchile

01.07.2015 bis 31.01.2018

Prof. Dr. Heidrun Kopp

GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Marine Geodynamik
Wischhofstr. 1-3
24148 Kiel

BMBF Rahmenprogramm Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA3)

Frühwarnsysteme

Starke Erdbeben, d. h. Erbeben mit Magnituden > 8.5 finden an Subduktionszonen in größeren Tiefen unterhalb des Meeresbodens statt. Analysen im Nachgang zu Großbeben zeigen jedoch, dass es am Meeresboden zu Oberflächenverformungen, verursacht durch den Spannungsabbau in der Tiefe, während eines Bebens kommt. Häufig geht dieser Spannungsabbau während eines Erdbebens am Meeresboden auch mit der Auslösung von Tsunamis mit den bekannten Folgen einher.

Aufgrund dieser Beobachtungen ist davon auszugehen, dass der Meeresboden Informationen über Spannungen und elastische Verformungen im Vorfeld und im Verlauf von Erdbeben "speichern" kann. Diese Informationen können mit Hilfe der Methode der Meeresbodengeodäsie, die im Mittelpunkt dieses Forschungsvorhabens steht, in einer hohen Auflösung gewonnen werden. Es ist geplant, ein Netzwerk von autonomen Instrumenten zur Distanz-, Neigungs- und Druckmessungen auf einem Segment der sogenannten Nazca Platte am Kontinentalrand vor Südamerika für drei Jahre abzusetzen. Dieses Segment wurde ausgewählt, da dort das letzte große Erdbeben 1877 stattfand und daher davon auszugehen ist, dass dort messbare tektonische Aktivitäten stattfinden. Die Datenübertragung erfolgt zu einem Wellengleiter und von dort über Satellit zu einer Landstation. Diese Studie wird grundlegende Informationen über die aktive Tektonik, den Grad von Kopplung oder das Kriechen der tektonischen Einheiten zueinander sowie die Verteilung der Deformation an der Plattengrenze und innerhalb der abtauchenden Platte erbringen.